Demo gegen Agrogentechnik in Weimar

Am Morgen des 27. August 2009 trafen sich mehr als 200 Gentechnikgegner in Weimar in der Johann-Sebastian-Bach-Straße um ein Zeichen für den Verzicht auf die Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) auf den Feldern zu setzen.

Seine Botschaften vermittelt er an die Medienvertreter. Unterstützung durch Bauern und Imker.

Seine Botschaften vermittelt er an die Medienvertreter. Unterstützung durch Bauern und Imker.

Grund für den Protest war ein Termin des „Feldbefreiers“ und Bioland-Imkers Michael Grolm beim Gerichtsvollzieher in Weimar. Grolm wurde von einem Gericht zur Zahlung von 1000 EUR für die Zerstörung eines Gen-Maisfeldes verurteilt. Er will nicht zahlen, aber auch nicht den für die angedrohten zwei Tage Ordnungshaft notwendigen Offenbarungseid ablegen. Deshalb wurde er in Handschellen von der Polizei aus dem Haus des Gerichtvollziehers in Weimar in die Haftanstalt Suhl-Goldlauter überführt. Dort sitzt er jetzt in Erzwingungshaft.

„Ich werde ins Gefängnis gehen, um mir die nächsten Aktionen auszudenken, nach dem Motto: Meine Gedanken sind frei…“

Michael Grolm, Weimar, 27.8.2009 vor der Vollstreckung der Erzwingungshaft

Zuvor äußerte er seine Hoffnung, dass Politik und Landwirtschaft endlich den Willen von über 80 Prozent der Bevölkerung respektieren, die künstlich gentechnisch veränderten Pflanzen und Tiere ablehnen. Er  betonte, dass der Einsatz dieser Technik nur den wirtschaftlichen Interessen der Konzerne dient, die Agrogentechnik etablieren wollen.

Imker Grolm wurde neben den Aktivisten von www.gendreck-weg.de auch von Imkern aus ganz Deutschland unterstützt. Die Vetreter kamen aus den Reihen des Deutschen Berufs- und Erwerbsimker Bund (DBIB) als auch der Hobbyimker aus Weimar und Thüringen. Sie zeigten mit Smoker und Stockmeisel, dass sie, die Imker, die ersten Leidtragenden sein werden, wenn weiter Agrogentechnik auf den Feldern zum Einsatz kommt.

An die Vertreter aus der Politik gerichtet, erklärte Grolm, dass die Bienen einen Flugradius von mehreren Kilometern nutzen, um Pollen und Nektar zu sammeln. Geplante Abstandsregeln von 150 Metern beim Mais können dabei nur ein Witz sein und nicht der Versuch, gentechnisch veränderte Sorten von konventionellen zu trennen. Daneben ist mit Genpollen verunreinigter Honig nicht mehr verkäuflich und die Kosten der notwendigen Analysen des Honigs für die Imker nicht tragbar.

Zeigten sich solidarisch mit den Gentechnik-Gegnern: Bündnis 90 / Die Grünen Thüringen

Zeigten sich solidarisch mit den Gentechnik-Gegnern: Bündnis 90 / Die Grünen Thüringen

Diese und weitere fachliche Aussagen der Imker nahmen die anwesenden Bundestags- und Landtagsspitzenkandidaten von Bündnis 90 / Die Grünen Thüringen, Frau Katrin Göring-Eckardt und Dirk Adams, sowie der Weimarer Carsten Meyer, gern auf. Die Bundestagsviezepräsidentin Göring-Eckardt ist Bienenpatin der Aktion BeeGood (www.beegood.de), und hat damit auch ein sehr persönliches Interesse von den Problemen der Imker zu erfahren.

Die Aktion wurde von einem großen Medienaufgebot beobachtet. Nicht zuletzt die Unterstützung Grolms durch die Bauern, die mit ihren Traktoren zum Ort des Geschehens kamen, erregte auch bei unbeteiligten Passanten viel Aufmerksamkeit.

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Eine Antwort zu Demo gegen Agrogentechnik in Weimar

  1. Anke Wilke sagt:

    Liebe Carina
    Wir wußten gar nichts von der Aktion .Aber ich sehe ihr wart mächtig dabei.
    Ich finde es sehr schön das ihr so was macht .

    Anke

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